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Fruchtschäden an Äpfeln

 

Immer wieder werden bei der Ernte bzw. im Lager Schäden an den Apfelfrüchten in Form von Flecken und Faulstellen auf oder unter der Schale festgestellt, die zu Geschmacksbeeinträchtigungen, vor allem aber zu Qualitätsverlusten bis zur völligen Wertlosigkeit der Früchte führen können.

 

Nachfolgend sollen deshalb die wichtigsten Schadursachen mit ihren Symptomen und Bekämpfungsmöglichkeiten aufgeführt werden.

 

Glasigkeit

 

Schadbild:

 

Obwohl Glasigkeit schon während der Vegetationszeit entsteht, zeigt sich das Schadbild meist erst nach der Einlagerung. Der größte Teil der Schale ist dunkel verfärbt, das Fruchtfleisch bekommt ein wässrigglasiges Aussehen. Zunächst ist diese Erscheinung auf die Gewebepartien um das Kernhaus und die Kelchgrube beschränkt, später breitet sie sich auf die gesamte Frucht aus. Schließlich verfärbt sich das Fruchtfleisch bräunlich. Die Früchte bekommen einen schalen, süßlichen, z.T. auch modrigen Geschmack. Glasigkeit hat physiologische Ursachen. Begünstigend wirkt eine starke Sonneneinstrahlung nach vorangegangener trüber und kühler Witterung. Außerdem ist diese Erscheinung sortenabhängig, auch eine unausgeglichene Nährstoffversorgung kann zu Glasigkeit führen.

 

Gegenmaßnahmen:

 

Wahl widerstandsfähiger Sorten

 

Kontrolle des eingelagerten Obstes sowie Aussortierung geschädigter Früchte

 

Düngung entsprechend einer vorherigen Bodenuntersuchung (besonders auf Kalium, Magnesium und Kalzium achten)

 

Stippigkeit

 

Schadbild:

 

Die Stippigkeit gehört zu den wichtigsten unbelebten Erscheinungen beim Apfel. Die ersten Symptome bilden sich schon während der Vegetationszeit. Zunächst sind äußerlich kaum Schäden sichtbar. Bei weiterer Entwicklung entstehen auf der Schale etwas eingesunkene rundliche Flecke. An den durchgeschnittenen Früchten findet man in diesen Bereichen einige mm große, bräunlich verfärbte, abgestorbene Gewebepartien. Im Vergleich dazu befinden sich diese Flecke bei Bormangel dicht um das Kernhaus herum(Unterscheidungsmerkmal!). Die Früchte schmecken bitter.

Stippigkeit ist sortenabhängig. Auch die Witterung, besonders die Wasserversorgung, beeinflusst den Befall. Eine wesentliche Rolle beim Auftreten von Stippe spielt jedoch die Nährstoffversorgung, besonders das Verhältnis von Kalium und Magnesium zu Kalzium. Steht für die Fruchtausbildung zu wenig Kalzium zur Verfügung, muss mit einer hohen Anfälligkeit gerechnet werden.

 

Gegenmaßnahmen

 

• Wahl widerstandsfähiger Sorten

 

• ab Juli ca. 5 Blattspritzungen mit Kalkdüngern (z. B. Kalksalpeter) lt. Anwendungsvorschrift im Abstand von etwa sieben Tagen.

 

Monilia  Fruchtfäule

 

Schadbild

Die Monilia  Fruchtfäule äußert sich in zwei verschiedenen Schadbildern, als Polsterschimmel und als Schwarzfäule.

Beim Polsterschimmel entstehen auf den Früchten großflächig graubraune Flecke, die bis weit ins Fruchtfleisch reichen und auf denen sich in konzentrischen Ringen kleine kompakte weiße Myzelposter bilden. Dieses Schadbild tritt bereits am Baum auf. Die Früchte schrumpfen später zusammen und bleiben als Fruchtmumien über Winter an den Bäumen hängen.

 

Die Schwarzfäule zeigt sich erst im Lager. Die Früchte färben sich völlig schwarz, bleiben dabei aber fest und lederartig ("Mohrenköpfe"). Eine Polsterbildung des Pilzes unterbleibt. Gefördert wird die Entstehung der Schwarzfäule durch Dunkelheit, niedrige Temperaturen und geringe Luftfeuchte. Ein Übergreifen auf gesunde Früchte ist selten.

 

Gegenmaßnahmen

 

Schaffung optimaler Wuchsbedingungen der Bäume

 

• regelmäßiger Baumschnitt

 

• Entfernung und Vernichtung der Fruchtmumien möglichst noch vor dem Winter, spätestens aber beim Baumschnitt

 

Regina Petzold